LIGNA.23: Neue Potenziale für den Rohstoff Holz

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NRW – Making more out of Wood
Gemeinschaftsstand, EXPO-Dach, Pavillon P35

LIGNA 2023 | 15. – 19. Mai

Der Klimawandel und die aktuellen Waldschäden stellen den Cluster Forst und Holz vor erhebliche Herausforderungen. Gleichzeitig ergeben sich im Rahmen der Transformation hin zu einer modernen, ressourceneffizienten und klimaneutralen Wirtschaft neue Potenziale für den Rohstoff Holz. Unter dem Motto „NRW – Making more out of wood“ präsentieren die Partner auf dem Gemeinschaftsstand von Wald und Holz NRW neue und ressourceneffiziente Verwendungsmöglichkeiten für den Rohstoff Holz. 

Im Rahmen des Themenfokus „Potenziale von Laubholz für den Holzbau der Zukunft“ zeigt das Zentrum für Wald und Holzwirtschaft von Wald und Holz NRW die Verwendungsmöglichkeiten der Baumart Birke in verklebten und tragenden Holzbauprodukten. Dies umfasst auch die waldbaulichen Empfehlungen und Pflegekonzepte für die Produktion von sägefähigem Birkenstammholz bei der Wiederbewaldung von Kalamitätsflächen. Die Produktvielfalt der am Markt verfügbaren Bauprodukte aus Laubholz steigt. So werden auf dem NRW-Gemeinschaftsstand das Projekt „FlexiMoH“ zur Entwicklung flexibler Modulbausysteme in Holzbauweise mit Verwendung der BauBuche sowie das Hochleistungstragwerk für den Neubau der Luftschiffhalle am Flughafen Essen/Mühlheim vorgestellt, welches aus Brettsperrholz-Bauteilen, Buchen-Dübeln und Furnierschichtholzplatten gefertigt wird. Die vorgenannten Laubholzverwendungen können anhand von Demonstratoren und Modellen in Augenschein genommen werden. 

Demonstrator zum Bauen mit der Birke in NRW, Bauphase Stand April 2023

Unter dem Motto „Forest Bioeconomy in Action“ präsentiert das Europäische Forstinstitut (EFI) die Zusammenarbeit der europäischen Regionen sowie Innovationen und Projekte zur kreislaufgerechten forst- und holzbasierten Bioökonomie. Auch hier bildet die Holzverwendung im Bauwesen einen besonderen Schwerpunkt.

Die Nutzungsmöglichkeiten von seit längerer Zeit abgestorbenem Fichten-Dürrständern und die Lagerung von großen Mengen an Kalamitätsholz nach Großschadensereignissen durch Dürre und Borkenkäferbefall sind Thema des Parcours zum Forschungsprojekt NUKAFI unter dem EXPO-Dach. Anhand von Trockenlagern und der Live-Demo zum Einschnitt von Probestämmen werden die stofflichen Nutzungspotenziale in Abhängigkeit vom Zeitpunkt des Absterbens der Dürrständer, die Einflussgrößen auf die Rundholzqualität sowie etwaige Risiken beim industriellen Einschnitt vorgestellt. Einen weiteren Schwerpunkt des Parcours bilden die holztechnologischen Eigenschaften von aus Kalamitätshölzern hergestellten Holzbauprodukten und Holzwerkstoffen. Der Einsatz von Fichten-Kalamitätsholz in Bauprodukten wird u.a. im Rahmen des Demonstrators zum Tiny House eines Start-up-Unternehmens aus NRW gezeigt.

Auftrennen von Fichten-Dürrständern, FNR Verbundprojekt NUKAFI

Weitere Themen des NRW-Gemeinschaftsstandes sind die Vernetzung von Planung, Holzernte und Logistik auf Grundlage digitaler Zwillinge im Rahmen des Verbundvorhabens „Smart Forestry“. Über situationsspezifisch frei konfigurierbare Wertschöpfungsnetzwerke ermöglicht es die Kommunikation aller Akteure „auf Augenhöhe“ bei der Steuerung, Bewertung und Optimierung des Holzernteprozesses sowie dessen Integration in vor- und nachgelagerte Prozessstufen.

Im Fokus des Verbundprojekts „Intelliway“ stehen die sensorbasierte Überwachung des Zustands des forstlichen Wegenetzes und die Planung von Instandsetzungsmaßnahmen. Die Sensordaten werden bei Wegebefahrungen automatisiert erhoben. Mit Methoden des maschinellen Lernens (ML) und der künstlichen Intelligenz (KI) werden die Sensordaten analysiert, vorhandene Wegeschäden detektiert und Schadklassen für einzelne Wegeabschnitte ausgewiesen.

Durch verbesserte und nachhaltige Produktionsprozesse können Wertschöpfung und Wettbewerbsfähigkeit in den holzverarbeitenden Unternehmen deutlich gesteigert werden. Auf dem Gemeinschaftsstand steht die Effizienz-Agentur NRW für alle Fragen zur Umsetzung und der Förderung von Maßnahmen zur Steigerung der Ressourceneffizienz zur Verfügung. 

Waldwachstum und eine nachhaltige Holzverwendung leisten einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz. Die CO2-Bank des Landesbeirats Holz NRW e.V. ermöglicht es Bauherrn und Holzbaubetrieben, die CO2-Speicherleistung ihrer Holzbauprojekte berechnen und registrieren zu lassen.

Die Nutzung von Waldenergieholz bietet Wertschöpfungspotenziale im Rahme einer dezentralen Wärmeversorgung mit erneuerbaren Energien. Voraussetzung hierfür ist jedoch die Bereitstellung des zur Biomassefeuerung passenden Brennstoffs. Die gemeinsame Präsentation von Deutschem Pelletinstitut und Wald und Holz NRW informiert über die Brennstoffparameter und das Qualitätsmanagement gem. der Enplus – Zertifizierung bei der Aufbereitung von Hackschnitzeln.

Gemeinsam mit dem Deutschen Forstwirtschaftsrat laden wir Sie herzlich zu den nachstehenden Veranstaltungen am Dienstag, 16. Mai (2. Messetag) auf der LIGNA.23 ein:

Podiumsdiskussion: Aktuelle Herausforderungen und Potenziale für den Cluster Forst und Holz

Dienstag, 16.05.23 von 16:30 – 17:30 Uhr
NRW-Making more out of wood – Gemeinschaftsstand
NRW Stage, EXPO-Dach, Pavillon P35

Begegnungsabend Cluster Forst und Holz

Dienstag, 16.05.23 ab 18:00 Uhr
NRW-Making more out of wood – Gemeinschaftsstand
EXPO-Dach, Pavillon P35