Spektakulär hoch hinaus

Beitrag veröffentlicht am

Remmers beschichtet weltweit längste freischwebende Treppe aus Massivholz

In der norwegischen Stadt Stavanger ist eines der größten Holzbau-Bürogebäude Nordeuropas fertiggestellt worden. Der siebengeschossige Finanzpark der SpareBank 1 begeistert durch eine natürlich-transparente Architektur und beherbergt die wohl längste freischwebende Treppe aus Massivholz der Welt. Veredelt wurde die einzigartige Konstruktion mit einer leistungsfähigen Holzversiegelung des führenden Beschichtungs-Spezialisten Remmers (Löningen).

Design, Nachhaltigkeit und Energieeffizienz vereint

Als viertgrößte Stadt von Norwegen zählt Stavanger rund 140.000 Einwohner und liegt im Südwesten des Landes. Bis zu den 1950er Jahren waren die Industrie und das Erdöl prägende Elemente – heute hat sich Stavanger längst zu einer modernen Großstadt mit zahlreichen Dienstleistungsunternehmen entwickelt. In diesem zukunftsgerechten Umfeld wollte die Regionalbank SpareBank 1 seine rund 600 Mitarbeiter an einem neuen Standort im bestehenden Finanzpark Bjergsted zusammenführen. Mit Entwurf und Planung wurden die norwegischen Architekturbüros Helen & Hard und SAAHA beauftragt. Nach intensiven Gesprächen mit dem Bauherrn und allen Beteiligten entschied man sich für eine spektakuläre Holzbau-Architektur. Die als drei- bis siebengeschossiger Bau mit ca. 13.200 Quadratmeter Nutzfläche (überirdisch) geplante Zentrale vereint ein einzigartiges Gebäudedesign mit Nachhaltigkeit, Energieeffizienz und einer großzügigen, offenen Raumstruktur – für ein angenehmes und produktives Arbeiten. Die tragende Hauptstruktur besteht komplett aus Holz und kombiniert in Erschließungskern, Trägern, Stützen und den speziell für das Projekt entwickelten Knotenverbindungen unterschiedliche Arten des natürlichen Materials. In Kombination mit bodentiefen Glasfassaden entsteht ein ästhetisches Gesamtbild.

Riesige freischwebende Massivholztreppe im Atrium

Herzstück des Neubaus ist ein glasüberdachtes Atrium. In diesem als großzügige Eingangshalle ohne Mittelstützen gestalteten Bereich befindet sich ein maßgefertigter High-Tech-Aufgang mit gläsernen Geländern – die wohl größte freischwebende Massivholztreppe der Welt. Die vier L-förmig gebogenen Treppen überspannen das Atrium von der siebten Etage abwärts. Die längste Treppe ist 21,5 Meter lang, überwindet eine Höhe von vier Metern und kann bis zu 5 Tonnen Gewicht tragen. Entstanden ist die riesige Konstruktion in einer intensiven Zusammenarbeit zwischen dem Architekturbüro Helen & Hard, Moelven Limtre, dem Treppen-Spezialisten hokon sowie einigen weiteren Partnern. Jörg Brenscheidt, Geschäftsführer von hokon, erklärt: “Die Organisation aller beteiligten war eine große Herausforderung, denn es gibt keine Firma, die ein solches Projekt allein realisieren kann.“ Der Wittener Unternehmer kam durch eine Empfehlung des Holzlieferanten Pollmeier aus Creuzburg an das Projekt und hat dabei die komplette Organisation und Verantwortung des Projekts, sowie das Aufmaß der Treppenanlage, die Erstellung der 3D-CAD-Zeichnungen zur Fertigung, die Produktion der meisten Bauteile sowie deren Montage oder Montageüberwachung übernommen.

Abstimmungen und Kontrolle über digitale Kanäle

Die Produktion bzw. Vormontage der teils komplex geformten Stufen, Wangen und Unterkonstruktionen erfolgte in der eigenen Werkstatt und einem der Zulieferer in Deutschland. Vor Ort in Norwegen überwachte Jörn Brenscheidt die Montage der tragenden Bauteile, die durch einen ortsansässigen Betrieb durchgeführt wurde. Während des gesamten Projekts setzte der gelernte Schreiner auf digitale Prozesse: „Zur Unterstützung hatte ich mir die Hilfe eines Ingenieurbüros für Holzbau geholt. Ein Mitarbeiter lebt und arbeitet in Frankfurt, sein Kollege in New York. So haben wir die Daten rund um die Welt geschickt und durch das Nutzen der Zeitverschiebung ein enormes Tempo gewonnen. Während der Fertigung und auch während der Montage der Stufen und Setzstufen durch unsere eigenen Mitarbeiter war ich teilweise geschäftlich in China gebunden. Aber durch den Einsatz von Videocall, Chat und E-Mail konnten wir alles ohne Probleme digital regeln“.

Hochwertige Holzversiegelung für dauerhaften Schutz

Die abschließende „Veredelung“ von Stufen und Setzstufen der Massivholztreppe erfolgte nach der Farbgebung mit OB-008-Ölbeize durch den zweimaligen Auftrag von HWS-112-Hartwachs-Siegel von Remmers. Die strapazierfähige 1K-Versiegelung vereint die Vorteile des Ölens und Lackierens und versieht das Holz mit einer offenporigen, dünnen Schicht – ohne die natürliche Optik und Haptik zu verändern. Darüber hinaus ist das innovative Hybridprodukt enorm abriebbeständig, kratzfest und gewährleistet zudem eine sehr gute Rutschhemmung von R10. Elmar Kaiser, Bereichsleiter RTS Remmers Technik-Service, erläutert: „Die Treppen sind durch die intensive Nutzung einer hohen mechanischen Belastung ausgesetzt. Außerdem galt es, die Sicherheit der Mitarbeiter und Kunden durch eine entsprechende Rutschfestigkeit zu gewährleisten. Vor diesem Hintergrund bot sich HWS-112-Hartwachs-Siegel  mit seiner zertifizierten Rutschhemmung R10 geradezu ideal an.“

Nach erfolgter Fertigstellung des beeindruckenden Firmengebäudes im November 2019 können sich die Mitarbeiter der Bank nun über ein zukunftsgerechtes Arbeiten in einzigartiger Atmosphäre freuen.

Bautafel

Bauherr: SpareBank 1 SR-Bank, Stavanger (Norwegen)

Architektur: Helen & Hard /Reinhard Kropf, Stavanger (Norwegen) SAAHA, Oslo (Norwegen)

Verarbeiter Planung / Ausführung Treppenanlage: Jörn Brenscheidt / hokon Treppen, Witten

Produktspezifische Beratung: Remmers Technik-Service (Elmar Kaiser)

Eingesetzte Remmers Produkte: Ölbeize OB-008, HWS-112-Hartwachs-Siegel


Bildnachweis: ©Fotograf: Paul Masukowitz